Samstag, 6. Mai 2017

Welttag der genitalen Selbstbestimmung

Gerade auf Lotoskraft gefunden. 
 
Lotosritter schreibt dazu:
Zur Erinnerung: am Sonntag, den 7. Mai ist der Welttag der genitalen Selbstbestimmung. Während die Mädchenbeschneidung in der westlichen Welt durchgängig geächtet ist und hierzulande als Genitalverstümmelung gilt und somit strafrechtlich verfolgt wird, ist die Jungenbeschneidung nach wie vor ausdrücklich erlaubt und in keiner Weise politisch geächtet. Deshalb erinnere ich hier an diesen wichtigen Tag. Dementsprechend twitterte ich:
„Hunden darf der Schwanz nicht kupiert werden. Doch Jungs dürfen straflos beschnitten werden!“.
Die Propaganda für Jungenbeschneidung ist stark. Sie ist selten so dämlich wie die von Alice Schwarzer, die behauptete, dass Jungenbeschneidung deswegen notwendig wäre, weil Männer sich ihr Genital nicht waschen und somit Frauen infizieren. Als würden Frauen sich ihr Genital öfters waschen als Männer. Es gibt jedoch in der westlichen Welt eine Industrie für Frauenhygiene, die sich einen Riesenmarkt geschaffen hat, um spezielle Hygieneprodukte für das weibliche Genital anzubieten. Beim Mann reicht halt immer noch Wasser und Seife.
Doch ebenso passend zum Welttag der genitalen Selbstbestimmung wirbt die WHO für Jungenbeschneidung in Schwarzafrika, um dort die HIV-Rate zu reduzieren. Das ist leider noch dämlicher als der Einwurf von Alice Schwarzer, wie das Ärzteblatt indirekt feststellte (siehe hier). Es berichtet über massive Proteste gegen das angelaufene Programm der WHO, um in Afrika reihenweise Jungengenitale zu verstümmeln. Ich twitterte dazu, zum diesjährigen Welttag:
„Kondome schützen vor HIV und keine verhornte Glans“.
Das heißt, das Programm der WHO ist nicht nur eine jungen- und männerfeindliche Genitalverstümmelung, sondern dient auch der Verbreitung von HIV in Schwarzafrika. Wann endlich begreift es der Westen, dass weder die armen Negerkinder in Afrika, noch die armen Jungen hierzulande die koloniale Bevormundung irgendwelcher dumpfbackigen Sesselfurzerinnen aus irgendwelchen klimatisierten Büros benötigen, sondern für die Entwicklung ihrer erotischen Liebesfähigkeit und damit ihres Menschseins ein intaktes Genital?

Hier geht es zur deutschen Seite zum Welttag der genitalen Selbstbestimmung.

Weiterlesen auf Lotoskraft.
WWDOGA2015

Meike Beier schreibt dazu auf Intaktiv:
In diesem Jahr feiert das sogenannte Kölner Urteil das erste kleine Jubiläum: Fünf Jahre ist es her, seit das Kölner Landgericht im Jahr 2012 die medizinisch unnötige Vorhautamputation bei einem Jungen für unrechtmäßig erklärte. Mit dem Worldwide Day of Genital Autonomy (Welttag der genitalen Selbstbestimmung) soll auch 2017 wieder an diese zukunftsweisende Entscheidung erinnert werden.
MOGiS e. V., intaktiv e. V. und zahlreiche weitere deutsche und internationale Organisationen rufen daher auf zu einer
Kundgebung in Köln am Sonntag, dem 07.05.2017
Beginn: 12:30 Uhr, Landgericht, Luxemburger Str. 101
Zentrale Kundgebung: 14:00 Uhr, Wallrafplatz am WDR-Funkhaus
Schwerpunkt Beschneidungsprogramme in Afrika
Inhaltlicher Schwerpunkt sind in diesem Jahr die Beschneidungsprogramme in Afrika, in deren Rahmen Männer, Jungen und männliche Babys für einen angeblichen und äußerst zweifelhaften Schutz vor einer HIV-Infektion beschnitten werden.
MOGiS e. V. hat in diesem Zusammenhang afrikanische Menschen- und Kinderrechtsaktivisten, die Widerstand gegen diese Beschneidungsprogramme leisten, nach Köln eingeladen.  Für die Reisekosten bittet der Verein um Spenden. intaktiv hat dieses Projekt bereits mit 200 € unterstützt.
Fachtagung in Düsseldorf
Am Tag nach der Kundgebung, Montag, dem 08.05.2017, findet von 9:00-18:00 im Universitätsklinikum Düsseldorf eine Fachtagung zu „Jungenbeschneidung in Deutschland – Eine Bestandsaufnahme“ statt.
Die von der Ärztekammer Nordrhein anerkannte Tagung möchte aus den entsprechenden Fachbereichen auf aktuellem Wissens- und Forschungsstand informieren und dem kontroversen Thema eine Plattform für einen sachlich fundierten und respektvollen Dialog mit allen Interessierten bieten.

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